Lotto-Gewinner findet Millionen-Schein in Jacke – hatte selbst nach sich gesucht

Lotto-Gewinner findet Millionen-Schein in Jacke – hatte selbst nach sich gesucht
30 Oktober 2025 0 Kommentare Theo Meier

Ein Familienvater aus dem Rhein-Main-Gebiet hat sechs Monate nach der Ziehung seinen Lotto-Gewinn von über 15 Millionen Euro entdeckt – und das, nachdem er selbst öffentlich über den vermissten Gewinner gelacht hatte. Am Samstag, den 29. März 2025, wurden die Zahlen 18, 25, 31, 39, 46, 47 und die Superzahl 6 gezogen. Der Gewinn von exakt 15.336.286,40 Euro blieb unangetastet – bis er plötzlich in der Innentasche einer alten Übergangsjacke auftauchte.

"Wie blöd kann man eigentlich sein?" – bis er selbst der Gewinner war

Der Mann, der anonym bleiben möchte, hörte im April eine Reportage auf HIT RADIO FFH, in der LOTTO Hessen nach dem vermissten Jackpotgewinner suchte. "Wie blöd kann man eigentlich sein?", dachte er, als er den Bericht hörte. Er wusste nicht, dass er selbst derjenige war, der den Spielschein in der Garderobe vergessen hatte. Der Schein war am Tag der Ziehung in einer Verkaufsstelle im Hochtaunuskreis abgegeben worden – bewusst ohne Kundenkarte, wie LOTTO Hessen am 27. Mai 2025 bestätigte. Die Lotteriegesellschaft, eine Tochtergesellschaft der deutschen Landeslotterien, hatte daraufhin eine Plakataktion gestartet. Die Suchaktion blieb erfolglos – bis der Gewinner selbst auf den Schein stieß.

Der Moment der Erkenntnis: Knie nachgegeben, Herz stillgestanden

Erst im September oder Oktober 2025, sechs Monate nach der Ziehung, fand er den zusammengefalteten Zettel, den er selbst damals in die Jacke gesteckt hatte. "Ich habe die Zahlen mit den Gewinnzahlen verglichen – und da bin ich zum Glück gesessen", erzählte er später. Er sagt, seine Knie hätten nachgegeben. "Ich hab’ nicht geglaubt, dass das real ist. Ich hab’ den Schein drei Mal gelesen, hab’ die Zahlen auf dem Handy nachgeguckt, hab’ meine Frau geweckt – sie hat erst gedacht, ich träume." Die Zahlen stimmten. Sechs Richtige plus Superzahl. Der komplette Jackpot, der seit Monaten nicht geknackt worden war, war plötzlich sein.

LOTTO Hessen: Eine Suchaktion, die niemand erwartet hatte

LOTTO Hessen hatte am 17. April 2025 erstmals öffentlich nach dem Gewinner gefragt. Martin Blach, Sprecher der Geschäftsführung, erklärte damals: "Bis heute fehlt jede Spur von dem Gewinner oder der Gewinnerin." Die Pressemitteilung vom 27. Mai 2025, die die Plakataktion im Hochtaunuskreis ankündigte, war eine seltene Maßnahme – normalerweise wird der Gewinner nur kontaktiert, wenn er sich meldet. Doch hier war die Summe so hoch, der Zeitraum so lang, dass die Lotteriegesellschaft handeln musste. "Solche Fälle sind in der 70-jährigen Geschichte von 6aus49 extrem selten", sagt Blach. "Ein Gewinner, der den Schein vergisst – und dann selbst nach ihm sucht – das hat es noch nie gegeben."

Der Hochtaunuskreis: Wo der Traum begann – und verschwand

Der Spielschein wurde in einer Verkaufsstelle in einem der 22 Gemeinden des Hochtaunuskreis abgegeben – etwa in Kronberg, Bad Homburg oder Oberursel. Der Landkreis, nördlich von Frankfurt gelegen, hat etwa 240.000 Einwohner. Keiner wusste, wer den Schein gekauft hatte. Die anonyme Abgabe war bewusst – ein typischer Zug der deutschen Lotteriekultur, wo viele Spieler aus Datenschutzgründen keine Kundenkarte nutzen. Doch genau das machte die Suche so schwer. Ohne Karte, ohne Name, ohne Telefonnummer: Nur ein Stück Papier mit sechs Zahlen – und eine Millionensumme, die niemand abholte.

Was nun? Neue Couch – und ein sicheres Leben für die Kinder

Der Gewinner und seine Frau entschieden: Keine Pressekonferenz, keine Spendenaktion, keine sozialen Medien. Nur die engste Familie erfährt davon. "Wir haben uns sofort geeinigt: Kein großes Theater", sagt er. Der erste Wunsch? Eine neue Couch fürs Wohnzimmer. "Die alte ist seit zehn Jahren kaputt, und die Kinder sitzen auf dem Boden." Der Großteil des Geldes aber soll für die Zukunft der Kinder reserviert werden – Studienfonds, Immobilien, langfristige Absicherung. "Ich will nicht, dass sie irgendwann sagen: ,Papa hat das Geld verprasst.‘"

Warum ist das einzigartig? Ein Blick in die Lotteriegeschichte

Die Lotterie 6aus49 wird seit 1955 in Deutschland ausgetragen. Jeden Mittwoch und Samstag zieht sie Zahlen – und schafft Tausende neue Millionäre. Doch nur in wenigen Fällen wurde ein Gewinn so lange nicht abgeholt. Die längste bekannte Verzögerung vor diesem Fall: 14 Monate, 2013 in Bayern. Doch dort hatte der Gewinner den Schein einfach nicht mehr gefunden – er war nicht auf der Suche. Hier ist es anders: Der Mann wusste, dass jemand gewonnen hatte. Er hörte die Radiosendung. Er lachte. Und dann fand er den Schein. Das ist kein Zufall – das ist ein dramatischer, fast filmreifer Zufall. Und es zeigt: Manchmal liegt der Traum nicht weit entfernt. Er steckt einfach in der falschen Jacke.

Frequently Asked Questions

Wie konnte der Gewinner den Schein so lange vergessen?

Der Mann spielte anonym ohne Kundenkarte und steckte den Schein nach dem Kauf in die Innentasche seiner Übergangsjacke – eine Jacke, die er nur in der Übergangszeit zwischen Winter und Frühling trug. Danach verschwand sie in der Garderobe. Da er nicht mit einem Gewinn rechnete und keine Karte besaß, um den Gewinn automatisch zu prüfen, geriet der Schein vollständig aus dem Gedächtnis. Es ist ein klassischer Fall von "Ich hab’s nicht mehr gebraucht" – bis es plötzlich alles veränderte.

Warum hat LOTTO Hessen so lange nach dem Gewinner gesucht?

Weil der Jackpot mit 15,3 Millionen Euro der höchste mögliche Betrag war – und er seit Monaten nicht geknackt worden war. Normalerweise verfallen Gewinne nach sechs Monaten, aber LOTTO Hessen wollte sicherstellen, dass der Gewinner nicht einfach verloren ging. Die Plakataktion im Hochtaunuskreis war eine seltene, aber notwendige Maßnahme, um die Chance zu maximieren, dass jemand den Schein wiedererkennt – selbst wenn er nicht weiß, dass er ihn verloren hat.

Warum wurde der Gewinner nicht durch die Presse identifiziert?

LOTTO Hessen bestätigt die Identität von Gewinnern nie öffentlich – aus Datenschutzgründen und wegen der deutschen Lotteriegesetze. Selbst wenn der Gewinner sich meldet, wird sein Name nicht veröffentlicht. Der Fall ist zwar einzigartig, aber die Privatsphäre bleibt absolut. Der Mann hat sich selbst gemeldet, nachdem er den Schein fand, und wurde anonym abgefertigt. Die Pressemitteilung von LOTTO Hessen erwähnt ihn nicht einmal indirekt.

Was passiert mit dem Geld, wenn niemand es abholt?

Nach sechs Monaten verfallen nicht abgeholte Gewinne – und fließen in den sogenannten "Gewinnfonds" der Landeslotterien zurück. Dieser Fonds wird für soziale Projekte, Sportförderung und Kultur verwendet. In diesem Fall wäre also ein Teil der 15,3 Millionen Euro in Kitas, Vereine oder Denkmalschutz in Hessen geflossen. Glücklicherweise kam der Gewinner vorher – und verhinderte, dass sein Traum in der Staatskasse verschwand.