Als Leon Draisaitl, Stürmer der Edmonton Oilers am Mittwoch, dem 8. Oktober 2025, im Rogers Place sein 400. Tor feierte, war das Ergebnis ein 4‑3‑Shootout‑Sieg für die Calgary Flames. Der deutsche Nationalspieler, der damit als 111. Spieler in der NHL Geschichte diesen Meilenstein setzte, musste trotzdem die Niederlage hinnehmen – ein bitterer Start in die Saison 2025/26.
Der Weg zum 400. Tor – Draisaitls Karriere im Überblick
Seit seiner Ankunft in Edmonton im Jahr 2014 hat Draisaitl sich von einem Rookie zu einem der produktivsten Center der Liga entwickelt. In 791 regulären Spielen sammelte er bis zum 8. Oktober bereits 958 Punkte, darunter 401 Tore, 564 Assists und 22 Playoff‑Treffer. Seine 400‑Tore‑Marke liegt nur wenige Treffer hinter Legenden wie Jaromír Jagr und Alexander Ovechkin. Der Meilenstein spiegelt nicht nur persönliche Beständigkeit wider, sondern auch die zunehmende Bedeutung europäischer Spieler in einer historisch nordamerikanischen Liga.
"Ich habe immer daran geglaubt, dass harte Arbeit irgendwann belohnt wird", sagte Draisaitl in einem Interview nach dem Spiel. "Dieses Tor bedeutet mir viel, weil es das Ergebnis vieler Jahre Training ist – und das Team hat mich dabei unterstützt."
Eröffnungsniederlage gegen die Calgary Flames
Der Spielverlauf war ein klassisches Auf und Ab. In der zweiten Periode, bei 8:32 Minuten, erhielt Draisaitl einen perfekten Pass von David Tomasek und knallte den Ball ins Netz, während Ryan Nugent‑Hopkins das Tor mit einem Assist krönte. Damit entstand ein 3‑0‑Vorsprung für die Oilers, doch die Flames glichen schnell aus und drängten das Spiel ins Elfmeterschießen.
Im Shootout war Draisaitl der einzige Oilers-Spieler, der traf – ein knapper Treffer, der jedoch nicht ausreichte. Die Flames gewannen schließlich 4‑3 und verpassten den Oilers damit den erhofften Saisonauftakt‑Sieg.
Statistisch gesehen war das Spiel ein Bild für die defensive Zerbrechlichkeit der Oilers: Sie hatten nur 28 Schüsse auf das gegnerische Tor, während Calgary 34 vorlegte. Der Goalie Calvin Pickard hielt 14 Paraden, ein solider, aber nicht spielentscheidender Wert.
Erster Saisongewinn – 3:1 gegen die Vancouver Canucks
Drei Tage später, am 11. Oktober 2025, standen die Oilers im heimischen Rogers Place den Vancouver Canucks gegenüber. Das Spiel begann mit einem frühen Treffer von Noah Philp, der in seiner 17. Karriere‑NHL‑Partie sein erstes Tor erzielte. Der 27‑jährige Flügelspieler nutzte einen Pass von Kasperi Kapanen und schob den Puck im Schlussminuten‑Zweiten plötzlich in die Maschen von Thatcher Demko.
Nur 51 Sekunden später erhöhte Andrew Mangiapane in seinem 500.‑NHL‑Spiel das Ergebnis. Auf Platz 2, gegen 0, stand es für die Oilers gut – doch die Canucks antworteten sofort. Brock Boeser traf im dritten Drittel, aber Draisaitl stellte kurz vor Schluss die Weichen.
In der 18. Minute der dritten Periode nutzte Draisaitl eine leere Netzposition – ein Shorthanded‑Backhand, das den Endstand auf 3‑1 fixierte. Pickard stand erneut im Tor und machte 14 Paraden, während Demko mit 34 Saves trotz Niederlage eine starke Leistung zeigte.
Der Sieg war nicht nur ein moralischer Aufschwung, sondern auch ein statistischer Wendepunkt: Die Oilers hatten 15 Schüsse auf das gegnerische Tor, verglichen mit 41 der Canucks. Dennoch zahlte sich die Effizienz aus – 3 Tore aus 15 Versuchen, ein klarer Hinweis darauf, dass die Defensive noch härtet werden muss.

Reaktionen im Team und von Experten
Im Anschluss an das Spiel äußerte Draisaitl, dass das Team "ein bisschen mehr... bauen kann, wenn man gut startet". Er betonte die psychologische Komponente: "Wenn man ein gutes Ergebnis Anfang bekommt, kann das ganze Selbstvertrauen zuschlagen und man fühlt sich eher wie ein Playoff‑Team."
Cheftrainer Kris Knoblauch lobte die Entwicklung der jungen Spieler: "Philp und Mangiapane zeigen, dass wir Tiefe im Kader haben. Der Mix aus Erfahrung und Jugend ist gerade das, was wir brauchen, um in der Western Conference weiter vorne zu landen."
Hockey‑Analystin Katrin Metzler aus der "Eishockey‑Welt" wies darauf hin, dass Draisaitls 400. Tor ein Meilenstein für deutsche Spieler sei. "Er hat nicht nur Rekorde gebrochen, er inspiriert eine neue Generation von Talenten in Deutschland und Österreich. Das kann langfristig die Talentpipeline in die NHL stärken."
Blick nach vorn – Die nächsten Begegnungen
Nach dem Canucks‑Erfolg reisen die Oilers am 14. Oktober nach New York, um im Madison Square Garden gegen die New York Rangers anzutreten. Das Spiel gilt als etappenspezifischer Test: Die Oilers wollen zeigen, dass sie nicht nur zu Hause, sondern auch auswärts dominieren können.
Gleichzeitig bleibt das Spiel gegen die Vancouver Canucks am 13. Oktober im Rogers Arena in Vancouver – ein Rematch, das die Gelegenheit bietet, die jüngste Niederlage der Westküste zu rächen.
Aus Sicht der Statistiker bedeutet das: Die Oilers benötigen im Mittel mindestens 2,5 Tore pro Spiel, um die oberen Tabellenplätze zu erreichen. Draisaitl selbst hat bereits 0,51 Tore pro Spiel in seiner Karriere – ein Wert, der bei einer gesunden Scoring‑Rate das Team deutlich voranbringen kann.
Ein weiteres Thema ist die Defensive. Die bisherigen 14 Paraden von Pickard zeigen solide Leistungen, aber das Team darf nicht zulassen, dass die Gegner leicht 40‑plus Schüsse generieren. Ein stärkeres Penalty‑Kill‑System könnte hier Abhilfe schaffen.

Schlüsselfakten zum Überblick
- Leon Draisaitl erzielte sein 400. NHL‑Tor am 8. Oktober 2025 gegen die Calgary Flames.
- Das Tor machte ihn zum 111. Spieler in der Ligageschichte, der diese Marke erreicht.
- Spiele: 4‑3 Nadelöse‑Niederlage gegen die Flames; 3‑1 Sieg gegen die Vancouver Canucks.
- Erste Saison‑Siegfeier dank Shorthanded‑Empty‑Net‑Goal von Draisaitl am 11. Oktober.
- Nächste Gegner: New York Rangers (14. Okt.) und Vancouver Canucks (13. Okt.).
Häufig gestellte Fragen
Wie bedeutsam ist Draisaitls 400. Tor für die Oilers?
Das 400. Tor ist nicht nur ein persönlicher Meilenstein, sondern stärkt das Ansehen der Oilers als ein Team mit mehreren Elite‑Scorern. Historisch gesehen korrelieren solche Treffer mit einer höheren Offensiv‑Effizienz und können das Selbstvertrauen der Mannschaft nachhaltig steigern.
Welche Spieler haben in den ersten Spielen besonders überzeugt?
Neben Draisaitl haben Noah Philp sein erstes NHL‑Tor erzielt und Andrew Mangiapane in seinem 500. Spiel getroffen. Auch Calvin Pickard zeigte in beiden Begegnungen stabile Leistungen im Tor.
Wie beeinflussen die frühen Ergebnisse die Playoff‑Chancen der Oilers?
Ein Sieg nach einer Niederlage gibt dem Team den nötigen Schwung, um Punkte zu sammeln. Experten sehen die Oilers bei einem Start von 2‑1‑0 als Anwärter auf einen Platz in den Playoffs, vorausgesetzt, sie verbessern die Defensiv‑Statistik.
Was sagt das Coaching‑Team über die aktuelle Form?
Trainer Kris Knoblauch betont die wachsende Tiefe im Kader und die Wichtigkeit, Spiele konsequent zu beenden. Er plant, die Power‑Play‑Effizienz zu erhöhen und gleichzeitig das Penalty‑Kill‑System zu straffen.
Welche Gegner stehen als nächstes an und warum sind sie wichtig?
Die Oilers reisen zu den New York Rangers, einem starken Eastern‑Conference‑Team, und spielen ein Rückspiel gegen die Canucks. Beide Partien testen die Belastbarkeit der Mannschaft und geben Aufschluss darüber, ob sie sich als konsistentes Top‑Team etablieren können.