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#sunwards - Elternzeitreise um die Welt | Woche 10

 

Die letzte Woche ... Stooop ...! Wenn ich die Zeit schon nicht anhalten kann, laufe ich eben gegen sie. Mit einer 12 Kilometer-Runde entlang des Olympic Disvocery Trails, der bis zum Pazifik führt, läute ich unsere letzte Woche ein. Am Nachmittag fahren wir in die historische Hafenstadt Port Townsend. Die selbsternannte „City of Dreams“ weckte Ende des 19. Jahrhunderts  Hoffnungen, dass hier der größte Pazifikhafen der USA entsteht. Doch mit der Wirtschaftskrise brach der Bau-Boom zusammen und zerstörte entsprechende Träume. Nur kurz danach eröffnete die US Army die Küstenbefestigung Fort Worden, um gegnerischen Schiffen die Einfahrt in den Puget Sound nach Seattle zu verwehren. Noch heute kann man die Überreste der Bunkergebäude betreten:

 

Ein paar Meter weiter huscht plötzlich ein Otter über Strand. Auf dem Weg in die Innenstadt kreuzt kurz danach ein Rentier mitten in einem Wohngebiet unsere Straße. Etwas weniger wild, aber dafür umso nostalgischer erstrahlt die Hauptstraße der Stadt, die Water Street. Die alten Fassaden und Malereien an den Hauswänden sind immer noch stumme Zeitzeugen der damaligen Zeit.

 

Ein Tag in Kanada

Am nächsten Morgen stehen wir früh auf und fahren mit Ingrid zusammen nach Port Angeles zum Fährhafen. Wir nehmen die 8:30-Uhr-Verbindung, um nach Kanada überzusetzen, das siebte Land unserer Reise. Nach ca. 90 Minuten Fahrt über die Fuca-Street steigen wir in Victoria aus. Ich liebe diese Stadt im Bundesstaat British Colombia! Irgendwie ist sie so entspannt und kompakt und noch in etwa so wie ich sie aus 2011 in Erinnerung habe. Wir laufen zum Beacon Hill Park und finden dort erstmal einen tollen Spielplatz für Naemi. Schaukeln, Treppensteigen und Krabbeln stehen auf ihrer Agenda. Der Park erstreckt sich bis zum Wasser. Überall summt und blüht es – der Frühling gibt alles. 

 

 

Wir laufen von der Waterfront des Parks über die Government Street bis nach China Town. Eigentlich suchen wir ein Restaurant, wo es Dim Sum gibt (kleine frittierte oder gedämpfte Gerichte), doch stattdessen landen wir in einer gemütlichen Bar, in der man uns leckere Burger und ein vorzügliches Bier serviert – ist auch ok J

 

Wohl genährt und voller Eindrücke nehmen wir die Fähre zurück nach Port Angeles und lassen den Abend mit alten Fotoalben ausklingen.

 

Into the Wild

Unser letzter ganzer Tag mit festen Boden unter den Füßen. Grund genug sich nochmal die Beine zu vertreten und das geht natürlich am besten in den Regenwäldern des Olympic National Parks. „Heart o‘ the forest“ heißt der 7 Kilometer-Wanderweg über Stock und Baum. Riesengroße Dougalstannen, quadratmetergroße Stinkkohl-Blätter und gigantische Wurzelwerke, die der Sturm mit umfallenden Bäumen aus dem Boden gehoben hat, machen den relativ kurzen Weg zu einem stundenlangen Abenteuer-Spaziergang in der Wildnis. Obwohl ich nach einigen Stunden etwas froh bin, dass wir am Auto angekommen sind, ist es rückblickend ein unvergessliches Erlebnis gewesen, zu Dritt durch das Herz des Waldes zu marschieren.

 

#homewards

Meine letzte Laufeinheit auf amerikanischem Boden wird belohnt mit Ingrids fantastischen Pancakes. Nach einigem Hin- und Herpacken sind unsere Koffer fertig für die Abreise. Ich bin es mental irgendwie nicht. Um es uns so komfortabel wie möglich zu machen, bestellt Ingrid ein Shuttle-Service, der uns von der Haustür bis zum Flughafen bringt. Mit etwas schlechtem Gewissen (hat vermutlich ein halbes Vermögen gekostet), aber großer Dankbarkeit und Hoffnung auf ein Wiedersehen, verabschieden wir uns von ihr *seufz*.

 

Am Schalter angekommen werden wir gefragt, ob wir uns für 1.000 Dollar Entschädigungsgeld vorstellen können, auch am nächsten Tag zu fliegen. Hotel und Lufthansaflug inklusive. Wir stellen uns als potentielle Kandidaten zur Verfügung, falls die Condor-Maschine überbucht sein sollte und sind beim Boarding dann doch etwas enttäuscht, dass der Flieger genug Plätze für alle hat.                                                                                                                                                                                                                              

Nach etwas mehr als 10 Stunden landen wir am Rheinmain-Flughafen Frankfurt. Mit einem sauteuren Zugticket geht es anschließend weiter nach Hause, wo wir um 17:17 ankommen. Schluss, aus und vorbei. In fast 80 Tagen um die Welt über 4 Kontinente, durch 7 Länder via 38.588 Flug-, 385 Bahn- und über 6.000 Straßenkilometern.

 

Vielen Dank

 

Ich bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich für euer Interesse an diesen teilweise auch sehr langen Berichten. Immerhin fast 300 Besucher und über 500 Seitenaurufe verzeichnet meine Webseitenstatistik seit dem 4. März, es scheint euch also interessiert zu haben, wo wir uns so rumtreiben :)

 

nützliche Tipps für Nachahmer

 

Zum Schluss noch ein paar Tipps zum Planen einer solchen Reise.

Versucht einen Camper für Neuseeland mindestens ein halbes Jahr vorher für die Nebensaison und am besten ein dreiviertel Jahr vorher für die Hauptsaison zu buchen. Wir waren leider recht spät dran und haben 2 Monate vorher gebucht mit dem Ergebnis, dass wir etwas mehr gezahlt haben als üblich und vielleicht nicht den qualitativ besten Van hatten, auch wenn er unseren Ansprüchen voll und ganz genügte.

 

Für die Suche eines geeigneten Campers habe ich die Seiten rankers.co.nz genutzt und anschließend über die Camperoase gebucht. Für die Orientierung vor Ort haben wir das kostenlose Offline-Karten-Navi Maps.me genutzt und mit der Rankerz-App unsere Stellplätzen gefunden. Tripadvisor, Google Local Guides und persönliche Empfehlungen haben uns weitere Tipps gegeben. Sehr hilfreich war auch die App Simply Currency zur Umrechnung der Geldbeträge, die DKB Visa-Card, die selbst Kreditkartengebühren übernimmt, wenn damit bezahlt wird.

 

Als Preisvergleichstool für Flüge nutze ich Skyscanner und Google Flights sowie vereinzelt Swoodoo und Kayak. Mit AirBnB finden wir schon seit Jahren Unterkünfte mit unschlagbarem Preis-Leistungs-Verhältnis und mit Uber kommen wir günstig und komfortabel von A nach B, wenn öffentliche Verkehrsmittel zu kompliziert sind. Unsere Reise haben wir mit einer Reiserücktritts-, abbruchs und Gepäckversicherung der Würzburger abgeschlossen.

 

Die Gesamtkosten beliefen sich auf etwa 160 EUR pro Tag für uns 3.

 

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